Sonntag, 19. November 2017

Buchrezension zu "Berühre mich. Nicht." von Laura Kneidl


Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ihr hattet bis jetzt ein entspanntes Wochenende und konntet euren Stress teilweise vergessen. Ich habe leider noch viel zu tun, aber was muss, das muss. :)


Autorin: Laura Kneidl
Verlag: LYX Verlag
Seiten: 459 (broschiert)
Empfohlenes Alter: ab 14
Originaltitel: Berühre mich. Nicht.
ISBN: 978-3736305274
Preis: 12,90€ [DE]



Inhalt

Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn ... 

Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...
Quelle: lovelybooks


Meine Meinung (Spoilerfrei)
Als ich dieses Buch begonnen habe, wusste ich überhaupt nicht, was mich erwartet. Durch den Klappentext bin ich überhaupt nicht schlau geworden und habe mich schon da die ganze Zeit gefragt "was ist mit Sage los?". Der Titel "Berühre mich. Nicht" hat mich zu Beginn sehr verunsichert, da ich dachte, es kommen viele Bettgeschichten auf mich zu, aber das war nicht der Fall. Der Titel ist bedacht ausgewählt und trifft für mich zu hundert Prozent auf das, was Sage widerfahren ist, zu. 
Laura Kneidls Schreibstil ist einfach zu lesen und auch die langen Sätze, benötigen keinerlei Anstrengungen, was mir sehr gefallen hat. Sie schreibt für die empfohlene Altersgruppe angemessen, wobei mir die "Sexszene" für das empfohlene Alter zu ausführlich beschrieben ist. Das ist aber nur ein kleiner negativer Aspekt.
Sage und Luca sind meiner Meinung nach zwei Menschen aus eigentlich unterschiedlichen Welten. Nie hätte ich gedacht, dass sich die Beiden annähern könnten, wegen Sages Angst. Luca ist ein sehr einfühlsamer Charakter, der zu Beginn erst gar nicht so herüber kommt. Trotzdem sammelt er im Laufe des Buches immer mehr Sympathiepunkte und eroberte am Ende auch mein Herz. 
Ich habe oft in Rezensionen zu diesem Buch gelesen, dass Sages Angst viel zu übertrieben dargestellt worden ist, was meiner Meinung nach jedoch absoluter Schwachsinn ist. Wer sich teilweise in Sages Vergangenheit hineinversetzen kann (was natürlich sehr schwer ist), dem wird bewusst, dass Sages Angst total berechtigt ist und keinesfalls übertrieben. An manchen Stellen finde ich Sages Verhalten sogar ziemlich locker, in Anbetracht zu dem, was passiert ist.
Neben Sage und Luca gibt es weitere Charaktere, die Laura Kneidl wunderbar beschreibt und in den Plot mit hinein bezieht. Man erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle und das meine ich ernst. Durch ihre Erzählweise fühlt es sich an als könnte man in Sage hineinblicken und all das fühlen, was sie in den Momenten fühlt. Die positiven Gefühle nimmt man als Leser verdammt intensiv wahr, was für mich ziemlich befremdlich war, denn so ein Buch habe ich ehrlich gesagt noch nie in den Händen gehalten. Das soll aber keinesfalls heißen, dass es schlecht war, sondern ganz im Gegenteil: Neben CoHo's "Nur noch ein einziges Mal" ein weiteres Highlight in 2017! 


Fazit
Ohne spoilern zu wollen, hat mich das Ende total fertig gemacht. Laura Kneidl hat ihr Buch mit einem absoluten Hammer beendet, was viele Leser wahrscheinlich um den Verstand gebracht hat (mich eingeschlossen!!). :D
Dieses Buch hat mich emotional sehr mitgerissen, was sich jedoch nicht durch eine einzige Träne gezeigt hat (was überhaupt nicht schlimm ist!). Die negativen Emotionen von Sage waren für mich ziemlich heftig, jedoch haben die positiven Gefühle mehr mit mir gemacht. Ich habe mich oft erwischt, wie ich bei emotionalen Hochs von Sage und Luca gelächelt und mich so sehr für sie gefreut habe. 
Das behandelte Thema ist ziemlich schwierig in einem Buch zu verarbeiten, aber Laura Kneidl hat mehr als gute Arbeit geleistet. Wer die Bücher von CoHo liebt, wird auch dieses wundervolle Meisterwerk lieben!

Freitag, 17. November 2017

Buchrezension zu "Nur noch ein einziges Mal" von Colleen Hoover




Hallo und willkommen bei meinem ersten Blogpost überhaupt. Ich hätte es mir selbst nicht verzeihen können, wenn ich nicht mit einem Buch meiner Lieblingsautorin angefangen hätte. :D  


Autorin: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Seiten: 416 (broschiert)
Empfohlenes Alter: ab 16
Originaltitel: It ends with us
ISBN: 978-3-423-74030-2
Preis: 14,95€ [DE] 15,40€ [A]


Inhalt

Eine Achterbahn der Gefühle 

Als Lily Ryle kennenlernt, scheinen all ihre Träume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle – überaus attraktiv, überaus wohlhabend und überaus erfolgreich. Vergessen scheint Lilys schwierige Kindheit. Vergessen auch Atlas, ihre erste Liebe, der gegenüber von Lily squattete – bis ihr Vater die beiden erwischte und Atlas von heute auf morgen verschwand. Und dann steht Atlas auf einmal vor ihr. Als Ryle von ihrer gemeinsamen Vorgeschichte erfährt, weckt dies seine Eifersucht ...

Quelle: lovelybooks


Meine Meinung (Spoilerwarnung!)

Wenn ich ein Buch von Colleen Hoover anfange, weiß ich immer: es kann nur gut werden. Meiner Meinung nach übertrifft sie sich jedes Mal aufs Neue und dieses Mal hat sie es wieder geschafft.
Colleen Hoover ist auch in diesem Buch ihrem Schreibstil treu geblieben. Da ich den Originaltitel bereits gelesen hatte, wusste ich, was auf mich zukommen würde. Trotzdem wurde ich mit einer Welle der Gefühle getroffen als ich angefangen habe zu lesen. Besonders gefallen hat mir die Aufteilungen der Kapitel, da wir etwas über Lily Blooms gegenwärtiges Leben erfahren, aber auch Einblick in ihre Vergangenheit, nämlich durch ihre Tagebücher, gewinnen. 
Zu Beginn fiel es mir schwer Lily in ihren Handlungen zu verstehen, da das Wissen über ihre Vergangenheit gefehlt hat, aber das hat mich nicht gestört, da man recht zügig etwas darüber erfahren konnte. Ryle, dem Lily begegnet, war mir die ganze Zeit über unsympathisch. Deshalb fiel es mir ziemlich schwer zu verstehen, was Lily in ihm sah. Seine Direktheit war mir unheimlich, was vielleicht daran liegen könnte, dass ich keine Menschen kenne, die so direkt mit der Tür ins Haus fallen. Lily scheint sich zudem sehr schnell zu verlieben, was aber logisch erscheint, in Anbetracht der Beziehung, die sie zu ihrem verstorbenen Vater hatte. Ryle, der zuerst keine Interesse an einer richtigen Beziehung hatte, sondern bloß Sex mit Lily wollte, änderte meiner Meinung nach seine Meinung zu diesem Thema viel zu schnell. Durch Lilys Tagebücher erfahren wir, dass ihre Mutter ein Opfer der häuslichen Gewalt war und Lily dies durchaus immer wieder mitbekommen hat. Durch Atlas, ein junger Obdachloser, der gegenüber in einem leerstehendem Haus lebte, schöpfte sie neue Hoffnungen. Es wurde nie ausdrücklich im Buch gesagt, aber die intensiven Gefühle, die beide Jugendliche füreinander pflegten, verrieten, dass die Beiden sich sehr liebten. 
Auch in der Gegenwart holen Lily diese Gefühle ein, was sehr verständlich ist, denn für Ryle hat sie ebenfalls echte Gefühle entwickelt, die denen von Atlas sehr ähnlich sind. Die Tagebücher liest sie, um Atlas zu vergessen, damit sie mit Ryle unbeschwert zusammen sein kann. Colleen Hoover wäre nicht Colleen Hoover, wenn sie Atlas nicht zurück in Lilys Leben schicken würde. Denn gerade als Lily es schafft, Atlas so gut es geht zu vergessen, taucht er auf und wirft Lilys Gefühle durcheinander. Dennoch ist Lily sich sicher, dass Ryle der perfekte Mann für sie ist und das obwohl sie weiß, dass sein Verhalten ihr gegenüber überhaupt nicht in Ordnung ist. Sie lässt sich Ryles handgreiflichen Übergriffe gefallen und das, obwohl sie sich geschworen hat, niemals wie ihre Mutter zu sein. 
Emotional wird es meiner Meinung nach in den Momenten, bei denen man merkt, wie zerrissen und unsicher Lily Ryle gegenüber ist. Oftmals sagt man als Außenstehender "wieso trennt sie sich nicht einfach von ihm?" Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich so ebenfalls über das Thema häusliche Gewalt gedacht, doch durch Lily und ihrer Liebe zu Ryle wird einem erst einmal bewusst, wie schwer es einem fallen kann, den Menschen zu verlassen, den man über alles liebt. Die positiven Seiten sollten doch stärker sein als die Negativen...
 Ihr selbstloses Handeln am Ende des Buches macht sie endgültig zu einer starken Frau, die sie im Verlauf des Buches geworden ist. 



Fazit

Ich weiß, ich habe ein richtig gutes Buch gelesen, wenn ich danach Zeit für mich brauche, damit ich eine Weile überlegen kann. Dies war bei Nur noch ein einziges Mal genau der Fall gewesen. Als ich fast fertig mit dem eigentlichen Plot war und nur noch der Epilog und das Nachwort folgte, war ich erst einmal ein wenig enttäuscht, denn ich kannte es nicht bis zu dem Zeitpunkt bei einem ihrer Bücher nicht geweint zu haben. Dies änderte sich dennoch schlagartig als ich den Epilog und das Nachwort, welches sehr persönlich war, gelesen habe. Durch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema häusliche Gewalt, welche sie in dem Nachwort niedergeschrieben hat, hat sie mich noch einmal anders auf den Plot sehen lassen. 
Allgemein umfasst dieses Buch eine emotionale Geschichte, die jedoch ein schlimmes, dringend zu vermeidendes Thema mit sich bringt. Wie immer gilt bei Colleen Hoover: Wer eine "einfache" Liebesgeschichte, ohne hässliche Themen (die immer wieder aktuell und leider zu oft vorkommen) lesen will, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen.

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